Verschärfte Töne

Khameni droht Israel und USA

Das geistliche Oberhaupt des Irans, Ayatollah Khamenei, hat die USA und Israel mit scharfen Worten vor einem Militärschlag gegen die iranischen Atomanlagen gewarnt. Am Dienstag hat die internationale Atomenergiebehörde erstmals in einem Bericht festgehalten, dass der Iran Experimente mit dem einzigen Zweck durchgeführt hat, Atomwaffen zu entwickeln.

Abendjournal, 10.11.2011

Drohung und Gegendrohung

"Harte Schläge" und "eiserne Fäuste" wären die Antwort des Irans auf Militärschläge, sagte Ayatollah Khamenei laut staatlichem Fernsehen. Die Drohung ist klar gegen Israel und die USA gerichtet. In Israel will die Regierung "keine Option vom Tisch nehmen", wie das offiziell heißt. Das bedeutet, dass auch eine Militärintervention theoretisch möglich ist.

Doppelte Strategie

Nach dem Bericht der internationalen Atomenergiebehörde sind die Worte schärfer, die Drohgebärden eindeutiger geworden. Ein atombewaffneter Iran könnte Israel direkt bedrohen und würde im Nahen Osten einen neuen Rüstungswettlauf auslösen. Irans Präsident Ahmadinedschad hat schon mehrfach erklärt, Israel gehöre von der Landkarte getilgt. Den Bericht der Atombehörde in Wien betrachtet er als ungerechtfertigten Vorwurf im Auftrag der USA. Entgegen den harten Tönen von Khamenei und Ahmadinedschad hat das iranische Außenministerium schon gestern neue Verhandlungsbereitschaft signalisiert.