Hörspielgalastatuen "Adrienne", Tonfigur einer Frau, die die Hände zum besseren Hören an die Ohren hält

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Das Hörspiel des Jahres

25 Mal bereits hat das Ö1 Publikum Geschmack, Kompetenz und politisches Feingefühl bewiesen. 25 Mal bereits haben die Hörerinnen und Hörer von Ö1 ihr Hörspiel des Jahres gewählt.

Bei der vom ORF zum 26. Mal durchgeführten Publikumswahl wählten Ö1-Hörerinnen und Hörer aus 23 Neuproduktionen des Jahres 2018 ihr "Hörspiel des Jahres". Das Publikum entschied sich für "Märzengrund" von Felix Mitterer. Der zum zwölften Mal vergebene "Hörspielpreis der Kritik" geht an "Die Kochastronautin" von Mariola Brillowska. Die Ergebnisse der Publikums- und Juryentscheidungen wurden im Rahmen der "Ö1 Hörspiel-Gala" am Freitag, den 22. Februar im Wiener ORF-RadioKulturhaus bekannt gegeben. Als "Schauspielerin des Jahres" wurde Sylvie Rohrer geehrt. Das "Hörspiel des Jahres" wird am Samstag, den 23. Februar um 14:00 Uhr in Ö1 erneut ausgestrahlt. "Die Kochastronautin" wird im "Ö1 Kunstsonntag" am 24. Februar um 23:00 Uhr wiederholt. Weiters wurden die Siegerprojekte von Track 5‘, dem in Kooperation mit der "schule für dichtung" ausgeschriebenen Ö1-Wettbewerb für Kurzhörspiele, präsentiert. Diese werden am 2. März im "Ö1 Hörspiel" (14:00 Uhr) gesendet.

Das Hörspiel des Jahres - "Märzengrund"

"Märzengrund" von Felix Mitterer in einer Inszenierung von Martin Sailer ist am Freitagabend im Wiener RadioKulturhaus als "Hörspiel des Jahres 2018" ausgezeichnet worden. Es konnte sich bei der Publikumswahl gegen 22 andere Neuproduktionen durchsetzen.

Heinz Tipotsch und Felix Mitterer nach der Preisverleihung

Märzengrund

von Felix Mitterer (B/R: M. Sailer)

Erzählt wird die wahre Geschichte des Bauernsohns Elias, der sich 1968 in das einsam gelegene Hochtal Märzengrund zurückzog und erst nach 40 Jahren wieder ins Tal kam. Mitterer hatte das Theaterstück "Märzengrund" als Auftragswerk des Theaterfestivals "Stummer Schrei" in Stumm (Tirol) geschrieben, das damalige Laienensemble wirkt auch in der Hörspielfassung mit. Die Musik komponierte und spielte die Tiroler Künstlerin Maria Ma. Das "Hörspiel des Jahres" wird am Samstag, den 23. Februar um 14 Uhr in Ö1 erneut ausgestrahlt.

Regisseur Martin Sailer zur Auswahl seines Ensembles

Hörspielpreis der Kritik - "Die Kochastronautin"

Die Jury bestehend aus Hedwig Kainberger von den "Salzburger Nachrichten", Norbert Mayer von der "Presse", Frido Hütter von der "Kleinen Zeitung", Stefanie Panzenböck vom "Falter" und Margarete Affenzeller vom "Standard" fand in der Arbeit von Mariola Brillowska ein Hörspiel, "das sich in den unendlichen Weiten der Hörspielproduktion als komödiantisches Meisterwerk behauptet."

Mehr dazu in der Laudatio von Margarete Affenzeller

Doris Glaser im Gespräch mit Mariola Brillowska

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Die Kochastronautin

von Mariola Brillowska (R: die Autorin)
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Das Hörspieljahr 2018

Ein Blick auf die 23 Neuproduktionen des Jahres 2018 zeigt das inhaltliche und formale Spektrum des Genres "Hörspiel": Es finden sich hier Hörspielfassungen von Theaterstücken wie Ayad Akhtars Erfolgsstück "The Who and the What" (u.a. mit Peter Simonischek) oder Felix Mitterers "Märzengrund" (aufgenommen an Originalschauplätzen im Zillertal) ebenso wie die radiophone Umsetzung von Franz Grillparzers autobiografisch geprägter Novelle "Der arme Spielmann" oder Gabriele Kögls Bericht einer Mutter in "Höllenkinder".

"Aneurysma" von Stefan Weber ist ein Hörstück über Wahrnehmungen und Erfahrungen unter dem Einfluss von Morphium (das am besten mit Kopfhörern gehört werden sollte), "Wendy Pferd Tod Mexiko" ist ein dichtes Klangcomic von Natascha Gangl, Maja Osojnik und Matija Schellander.

Hommage an Schubert

Mit "Das unbestechliche Muster der Ekstase" hat Friederike Mayröcker eine Hommage an Franz Schubert geschaffen (inszeniert von Otto Brusatti), "Weil immer das Meer vor der Liebe ist" ist eine "Elegie für und nach Hertha Kräftner" von Jürg Amann mit Burgschauspielerin Sylvie Rohrer als Hertha Kräftner.

In "Ich sage es hier auf Tonband, damit alle mich hören können" von Nadine Kegele erzählen Frauen heute über ihr Leben, "Manifest 53 / Hymnen wider die Mittellage" von FALKNER berichtet von einer Welt, in der die Menschen offenbar in großer Angst vor einem "Drachen" leben.

Kochen auf der Raumstation

Lisa Spalt bietet mit "Das Institut" eine poetische Alltagsverbesserung an, während Silly Conductor und Dorothee Frank in "Was Utopie ist" auf eine elektro-philosophische Odyssee entführen und Mariola Brillowska in "Die Kochastronautin" Köstlichkeiten auf der Raumstation ISS kredenzt.

In Dieter Sperls "Aus meinem Leben" werden berührende Geschichten miteinander verwoben und "In diesem Augenblick" von Alexander Stankovski und Xaver Bayer zieht ein ganzer Tag in Form eines konzertanten Hörspiels vorbei. Sabine Scholl und Angélica Castelló erzählen eine Liebesgeschichte als Hommage an der Radio, an die Stimmen, an den Staub, an die Klänge und die Zwischenklänge in "radio: staub und zähne".

Durch Wörter flanieren

Die Autorinnen Petra Ganglbauer und Sophie Reyer "flanieren" gemeinsam durch Wörter und Sätze, eine ähnliche Methode wenden in "Kaleidoskop der Elemente" Patricia Brooks und Judith Nika Pfeifer gemeinsam mit Jörg Piringer an. Nayarí Castillo, Reni Hofmüller, Miriam Raggam, Hanns Holger Rutz vermessen die Stadt akustisch in "Mäanderungen".

Peter Pessl beschreibt in "Das Frauenunglück - Aberträume von Wesen und Welt" Aberlandschaften und setzt sich mit den Exzessen, Verwüstungen und den Auswirkungen des Zweiten Weltkrieges intensiv auseinander. In "Lexit" rückt Caroline Hofer die Lebenswelt der Generation rund um die Mitte Dreißig Jährigen in den Mittelpunkt. Und Martin G. Wanko lehnt sich in "Böse Samen" an die Tradition des Volksstücks an und kreiert eine Welt zwischen Beziehungskrisen und Existenzsorgen. Egon A. Prantl klagt in seinem Kammerhörspiel "Schande.Blut.Krieg." über den Verlust der Streitkultur.

Das war die Ö1 Hörspiel-Gala 2019

  • Felix Mitterer

    Gleich geht es los...

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  • Projektion

    Johannes Silberschneider erreichte mit der Produktion "Der arme Spielmann" den dritten Platz.

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  • Hermann Beil

    Hermann Beil hielt die Laudatio auf ...

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  • Sylvie Rohrer

    ... auf die Schauspielerin des Jahres, Sylvie Rohrer.

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  • Sylvie Rohrer

    Sylvie Rohrer freute sich über ihre Auszeichnung, ebenso wie ...

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  • Felix Mitterer

    ...Felix Mitterer

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  • Margarethe Affenzeller

    Während Jurysprecherin Margarethe Affenzeller vom "Standard" in der Pause den Kollegen Rede und Antwort stand ...

    ORF/JOSEPH SCHIMMER

  • Menschen in einem Saal

    ...erfrischten sich die Gäste im Foyer des RadioKulturhauses.

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  • ... auch die von der Kritik ausgezeichnete Mariola Brillowska.

  • Manche nutzten die Pause auch, um sich einmal als erfolgreiche Hörspielmacherin zu fühlen.

  • Trio Lepschi

    Für den musikalischen Rahmen sorgte das Trio Lepschi. Stefan Slupetzky hatte seine singende Säge mit.

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  • Betreut wurde die Gala von einem umfangreichen Technik- und Redaktionsteam.

  • Sylvie Rohrer

    Sylvie Rohrer im Gespräch mit Ö1 Chef Peter Klein

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  • Freude auch beim Performance-Kollektiv Fräulein On The Dark Side Of Bass! über den Erfolg beim Track-5-Wettbewerb.

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  • Zum Schluss legte auch Stefan Slupetzky die singende Säge aus der Hand.

  • Und noch einmal alle Preisträger/innen des Abends auf einen Blick.

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23 Produktionen standen zur Wahl

Wendy Pferd Tod Mexiko. Ein Klangcomic

von Natascha Gangl, Maja Osojnik und Matija Schellander (R: die Autor/innen)
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Höllenkinder

von Gabriele Kögl (R: E. Weilenmann)
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Das Frauenunglück - Aberträume von Wesen und Welt

von Peter Pessl (R: R. Pittroff)
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radio: staub und zähne

von Sabine Scholl und Angélica Castelló (R: die Autorinnen)
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"Weil immer das Meer vor der Liebe ist". Elegie für und nach Hertha Kräftner

von Jürg Amann (B/R: S. Weber)
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Was Utopie ist. Elektro-philosophische Odyssee

von Silly Conductor und Dorothee Frank (R: die Autor/innen)
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In diesem Augenblick

von Alexander Stankovski und Xaver Bayer (R: A. Stankovski)
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Manifest 53 / Hymnen wider die Mittellage

von FALKNER (R: die Autorin)
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"Ich sage es hier auf Tonband, damit alle mich hören können." Erzählungen von Frauen

von Nadine Kegele (B/R: F. Dorau)
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Aus meinem Leben

von Dieter Sperl (R: der Autor)
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Das unbestechliche Muster der Ekstase

von Friederike Mayröcker (R: O. Brusatti)
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Kaleidoskop der Elemente

von Patricia Brooks, Judith Nika Pfeifer und Jörg Piringer (R: die Autor/innen)
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Lexit

von Caroline Hofer (R: die Autorin)
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flanieren

von Petra Ganglbauer und Sophie Reyer (R: die Autorinnen)
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Der arme Spielmann

von Franz Grillparzer (B: B. Kettner / R: P. Kaizar)
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Aneurysma

von Stefan Weber (R: der Autor)
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Das Institut

von Lisa Spalt (R: R. Pittroff)
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The Who and the What

von Ayad Akhtar (B/R: A. Jungwirth)
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Mäanderungen - Akustische Vermessungen der Stadt

von Nayarí Castillo, Reni Hofmüller, Miriam Raggam, Hanns Holger Rutz (R: Gernot Rath)
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Böse Samen

von Martin G. Wanko (R: der Autor)
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Schande. Blut. Krieg.

von Egon A. Prantl (R: M. Sailer)
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Gestaltung