Wirtschaftsforscher drängen auf Maßnahmen

Wie einsparen bei den Pensionen?

Die Pensionen für Beamte inklusive Post und ÖBB, Unselbständige, Gewerbetreibende und Bauern haben den Staat letztes Jahr in Summe rund sechzehneinhalb Milliarden Euro gekostet. In den letzten Jahren sei nichts unternommen worden, um die Kosten in den Griff zu bekommen, mahnen die Experten.

Mittagsjournal, 7.9.2011

Ellen Lemberger

Knackpunkt Pensionsantrittsalter

"Es gibt eine Königsstrategie, das ist die Erhöhung des Pensionsantrittsalters. Sonst wird es notwendig sein, Pensionen deutlich zu kürzen oder Beiträge deutlich zu erhöhen. Einen dritten oder vierten Weg gibt es nicht", sagt etwa der Chef des Instituts für Höhere Studien, Bernhard Felderer.

Mindestens fünf Jahre mehr

Derzeit gehen Männer im Schnitt mit nicht einmal 59 Jahren in Pension, Frauen im Schnitt rund zwei Jahre jünger. Das gesetzlich vorgeschriebene Pensionsantrittsalter beträgt für Männer hingegen 65 und für Frauen 60 Jahre.

Felderer fordert, dass das faktische Antrittsalter um mindestens fünf Jahre hinaufgesetzt wird.

Länger in Beschäftigung

Christine Mayrhuber vom Wirtschaftsforschungsinstitut sagt dazu: "Wenn jemand in Pension übertritt, besonders im Bereich der krankheitsbedingten Pensionen, erfolgt dies nicht aus Beschäftigung, sondern meistens aus Arbeitslosigkeit oder längeren Krankenständen. Da wäre es wichtig, dass die Leute länger in Beschäftigung gehalten werden.".

"In Arbeitsfähigkeit investieren"

Weitere Möglichkeiten, um kurzfristig einzusparen, sind laut den Experten, erstens die so genannte Hacklerpension früher als 2013 auslaufen zu lassen und zweitens, die Abschläge bei der so genannten Korridorpension anzuheben. Das hieße, dass jemand, der früher in Pension geht, höhere Abschläge hinnehmen muss. Mittel- und langfristig müsse man schauen, dass weniger Menschen krankheitsbedingt in Pension gehen, so Mayrhuber:

"Wir müssen einfach mehr in Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit investieren."

Umschulungen forcieren

Neben positiven Arbeitsbedingungen müssten auch Umschulungen stärker forciert werden. Auch Felderer schlägt vor, dass Menschen, die ab einem gewissen Alter bestimmte Berufe aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausüben können, eben anders eingesetzt werden.