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Vorfall bei einer Theaterprobe - 1947
Vorfall bei einer Theaterprobe mit einem russischen Kommandanten - Februar 1947
Mein Vater Josef Leitner hat ab 1946 seinen Dienst bei der Zollwache versehen. Im Februar 1947 musste er sich mit einem betrunkenen sowjetischen Offizier auseinandersetzen (Rechtschreibung wie im vorhandenen Original).
Gendarmeriepostenkommando Oberkappel Bezirk Rohrbach, Oberösterreich E.Nr. 114/47 Vorfall bei einer Theaterprobe mit einem russ. Komdt. An das Landesgendarmeriekommando f.d.M. in Urfahr Oberkappel, am 14. Februar 1947 Bei einer Theaterprobe in Neustift, Gemeinde Rannastift ereignete sich folgender Vorfall. Gegen 20:30 Uhr am 11.2.1947, kam der russ. Kommandant von Neustift in das Gasthaus Wundsam in Neustift in welchem die Personen zur Theaterprobe versammelt waren. Der russ. Kommandant war unbewaffnet und in einem angeheiterten Zustand. Als nach einer Weile der Schuster Franz Kronawitter in Forstödt, Gem.Rannastift auch das Gasthaus betrat wurde er von den russ. Kommandanten kontrolliert. Kronawitter zeigt ihm den Identitätsausweis und mengte sich der Fleischhauergehilfe Karl Wallner in diese Amtshandlung ein und kam dadurch zwischen den Wallner und den russ. Kommandanten ein Wortgefecht zustande. Währenddessen steckte der russ. Kommandant den Identitätsausweis de...
weiterlesenBesatzungsmächte Oberösterreich 8. Mai 2025
Harte schicksalshafte Zeiten waren das
Manfred Lagler-regall
Mein Vater erzählt aus seinen Kindheitserinnerungen
Harte schicksalshafte Zeiten waren das (Ende des 2. Weltkrieges und danach) Von ihm, also einem starken Mann, will ich nun erzählen. Es war einmal ein junger Mann, der hatte 4 ältere Brüder und kam kurz also ein Jahr vor dem Ende des Großen 2. Weltkrieges auf die Welt. Es ist dies mein leiblicher Vater. Als Kind verbrannte er sich die Hände mit heißem Wasser, und in der Kriegszeit und danach war es schwer für die Familie, in der er aufwuchs, wo sie sich über Orangen oder Mandarinen, die ihnen die Oma aus Wien im Winter schickte, sehr freuten, weil wenig zu essen da war, und die Besatzungsmacht-Soldaten, die Russen, vieles für sich selbst beanspruchten, wie z. Bsp. Kühe und anderes. Als die letzte Kuh aus ihrem Stall von den Russen beschlagnahmt wurde, das war einer der schlimmsten Momente für die Herkunftsfamilie meines Vaters, und er erzählte mir einige Male davon, woran er sich aber nicht gerne erinnere, weil das eine große Enttäuschung war. Und wenn dann beim Milchholen die M...
weiterlesenFamiliengeschichten Niederösterreich 8. Mai 2025
Windeln im Wasser der Dampflok gewaschen
Elfriede Högler
Die Erinnerungen spielen von Böhmisch Budweis über Freistadt bis Wien. Bei der Flucht von der Tschechoslowakei nach Österreich haben Frauen, die kleine Kinder im Windelalter hatten , ihre Windeln mit dem Wasser der Dampflok gewaschen . Meine Mutter hatte zwei kleine Kinder und hat mich auf der Flucht geboren in Böhmisch Budweis bei einer Freundin. Und mein Vater war Tierarzt in Mährisch Ostrau und konnte dort nicht weg, weil er dort die Fleischbeschau gemacht hat. Und er hätte natürlich raus können, aber moralisch hat er nicht gewollt. Oder in den Lagern, die dann unterwegs waren, gab es Dreifach-Stockbetten. Die Kinder waren ja alle so krank, haben Blasenentzündung gehabt und es hat von der obersten Matratze dann runter getropft, weil es gab ja nix. Das ganze Geschehen war sehr, sehr schwer auszuhalten.
weiterlesenFrauen, Mütter, Kinder Südwesten 8. Mai 2025
Ein unerwartetes Geschenk in Zeitungspapier
Fr. Fischer, Jg. 1937
Frühlingsabend 1945, bei der Tante in Eisenstadt: wir sind alle vor der Tür gestanden und haben gewartet, dass zum ersten Mal wieder die Straßenbeleuchtung eingeschaltet werden soll. Auf einmal ist ein großer Russe, ein Soldat, auf mich zugekommen, hat mich bei der Hand genommen und gesagt, ich soll mitgehen. Ich war ein gutmütiges Kind, bin also mitgegangen. Meine Tante wird wohl einige Tote gestorben sein vor lauter Angst. Dieser Russe hat mich mitgenommen in ein Haus. Ich kann mich noch erinnern, es war ein dunkles Stiegenhaus, aber oben war dann ein großer Tisch, auf dem sind Zeitungsblätter gelegen und viele große dunkle Lebkuchen. Er hat mir ein paar Lebkuchen in Zeitungspapier eingepackt und hat mich wohlbehalten zu meiner Tante wieder zurückgebracht. - Das ist ein Beleg dafür, dass die Russen zwar zu Frauen und Mädchen furchtbar waren, aber Kinder gemocht haben.
weiterlesenBesatzungsmächte Burgenland 8. Mai 2025
Der kinderliebe Russe im Keller
Frau Dwechenberger
Frau Dwechenberger, * 1940, über einen Russen und ihren Bruder
weiterlesenBesatzungsmächte Wien 7. Mai 2025
Der russische Kommandant und die Wohnung
Frau Dwechenberger
Frau Dwechenberger, * 1940, über die abesagte Einquartierung
weiterlesenBesatzungsmächte Wien 7. Mai 2025
Besatzungsmächte Wien 7. Mai 2025
Traumata durch Erzählungen
Gertrude Eigelsreiter-Jashari
Gertrude Eigelsreiter-Jashari, * 1960
weiterlesenBesatzungsmächte Niederösterreich 7. Mai 2025
Hagenberger und Loosdorfer Russen
Ferdinand Berger
Ferdinand Eder, * 1936, erinnert sich an zwei ganz unterschiedliche russische Kompanien in NÖ 1945
weiterlesenFrauen, Mütter, Kinder Niederösterreich 7. Mai 2025
Die Gesellschaft war männerlos
Ilse Karner
Es waren die Frauen vollkommen auf sich allein angewiesen. Man war froh, wenn der Vater zurückgekommen ist. Diese Gesellschaft war total männerlos. Die Frauen hatten Angst, sowohl dass die Russen vergewaltigen und auch, dass sie das nicht schaffen allein. Von wegen einer schönen Zeit in der Jugend, das ist ihnen alles gestohlen worden. Und so viele haben dann ihre Männer, ihre Söhne verloren und damit praktisch das ganze Leben war kaputt. Es wurde darüber nicht gesprochen, über weder vor dem Krieg noch nach dem Krieg. Man hat nur versucht rauszukommen aus dieser Misere und arbeiten, leisten und etwas besser leben. Aber das ging lang, in langsamen Schritten. Man hat jetzt schon so lang für eine Aufarbeitung gebraucht, deswegen rufe ich auch an ich freue mich, dass das gemacht wird für die nächsten Generationen, weil die heutige kann sich ja gar nicht vorstellen, was das für ein Elend war. Wenn Fliegeralarm sind wir durch die Straßen bis zum Schlossbergstollen gerannt. Meine Perso...
weiterlesenBesatzungsmächte Steiermark 7. Mai 2025
80 Jahre Ende des Zweiten Weltkriegs usw.
Rosemarie Philomena Sebek
Ich, Rosemarie Philomena Sebek, geb. 1939, erlebte den Zweiten Weltkrieg, die Besatzung und die Unterzeichnung des Staatsvertrags.
80 Jahre Ende des Zweiten Weltkriegs, 70 Jahre „Österreich ist frei“. Ich, als uneheliches Kind im Dezember 1939 geboren, habe den Zweiten Weltkrieg, dessen Ende und den Abzug der Alliierten erlebt. Ab April 1944 war meine Mutter mir mir evakuiert in Kalchgrub bei Schärding, Oberösterreich. Da sich die Bombenangriffe durch die Alliierten vor allem auf Städte konzentrierten, ging man daran, Frauen mit kleinen Kindern aus den Ballungszentren zu evakuieren, das heißt in ländliche Gebiete zu verschicken. Dort war es sicherer, hieß es, und die Menschen konnten besser mit Lebensmitteln versorgt werden. So kam es, dass ich die Zeit zwischen meinem vierten und sechsten Lebensjahr auf dem Land verbrachte. Während der Zeit unserer Evakuierung fuhren wir einige Male nach Wien, wo mir mulmig zumut war, wenn Erwachsene in Hektik gerieten, da Sirenen heulten und im Radio der Ruf des Kuckucks ertönte, womit Tiefflieger angekündigt wurden. Dann schnappte mich ein Familienmitgli...
weiterlesenWiederaufbau und Staatsvertrag Wien 7. Mai 2025
Schon in 1950ern über NS in der Schule gelernt
Ulrike Chladek, Jg. 1946
Bereits in den 50er Jahren wurde den Unterstufen-Schülerinnen und Schülern im Geschichtsunterricht über den Nationalsozialismus erzählt. Das Gymnasium Maroltingergasse in Wien-Ottakring hatte den Ruf, eine Schule mit keinen oder nur wenigen ehemaligen Nazis im Lehrkörper zu sein. Im Filmclub in der Sensengasse waren in den 1950er Jahren bereits Filme über das Geschehen in den NS-Konzentrationslagern zu sehen
weiterlesenSchule und Ausbildung Wien 6. Mai 2025
Das Ungetüm in unserer Mansarde
Fr. Linde, Jg. 1940
Die Russen kamen mit dem Zug nach Raabs an der Thaya und hatten vollgefüllte Schnapsfässer mit. Die rollten sie über den Bahnhofsberg hinunter, und eines dieser Fässer zerbrach unseren Gartenzaun. Daraufhin haben sich alle auf der Wiese in unserem Garten betrunken. Ein russischer Oberst hat meine Mutter geschnappt, er wollte das Haus sehen. Als er oben in der Mansarde die Türe aufmachte, sah er auf dem Tisch eine alte Schreibmaschine - ein Ungetüm, wie man es damals hatte. Er zeigt erschrocken darauf: Maschina, Maschina! Da nimmt meine Mutter ein Blatt Papier, spannt es ein, tippt drauf und die Buchstaben kommen. Na, da war er beruhigt, dass das kein Maschinengewehr oder sonst irgendwas war.
weiterlesenBesatzungsmächte Niederösterreich 6. Mai 2025
Mauthausen-Überlebende aufgenommen
Susanna Goedhart, Jg. 38
Wels, Mai 1945: Kinder freuen sich über Kaugummis, die beim Einzug der US-Armee über den Zaun geflogen kommen. Kurz danach ziehen entkräftete Mauthausen-Überlebende nach der Befreiung aus dem Lager die Straße entlang. Susanna Goedharts Mutter, die damals die Frauenklinik in Wels leitet, nimmt drei Überlebende auf - und stellt fest: "Das hätte ich nie geglaubt".
weiterlesenVersorgung Oberösterreich 6. Mai 2025
Aufpassen, dass sie ihre Neugeborenen mitnehmen
Susanna Goedhart, Jg. 1938
Meine Mutter leitete 1945 in Vertretung die Frauenklinik in Wels. Dort war ein reges Leben von geflüchteten Ärzten, Krankenschwestern, Leuten mit Kindern und natürlich auch Patienten und Frauen auf der Flucht, die dort entbinden konnten. Man musste nur aufpassen, dass sie ihre Kinder mitnahmen. Die Frauen wussten nicht, wie sie die Kinder durchbringen sollten. Was mit den Kindern danach geschehen ist, weiß ich nicht. Nur dass die Mutti immer erzählt hat, wir mussten aufpassen, dass die Kinder nicht einfach zurückgelassen wurden aus Not.
weiterlesenFrauen, Mütter, Kinder Oberösterreich 6. Mai 2025