Hilfe von Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft

Kampf um HIV/Aids-Prävention

Prävention von HIV/Aids - dazu trägt auch die medizinische Behandlung von bereits Erkrankten bei. Um eine "Revolution" in der Prävention auszulösen, hat UNAIDS eine Kommission aus Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft gebildet.

Behandlung ist auch Vorsorge - so UNAIDS, das Gemeinsame Programm der Vereinten Nationen zu HIV/AIDS: Studien würden zeigen, dass die Zahl der HIV-Neuinfektionen zu 30 Prozent verringert werden könnte, wenn ausreichend Anti-retrovirale Medikamente zur Verfügung stünden und wenn alle Menschen, die Therapien brauchen, auch welche erhielten.

Realität sei aber, dass sich pro Tag 7.400 Menschen mit dem HI-Virus infizieren, lautet die Schätzung von UNAIDS, dem Programm der Vereinten Nationen zu HIV Aids. Und: auf zwei Menschen die behandelt werden, kommen fünf neu infizierte, so Michel Sidibé, Direktor von UNAIDS.

Prominente Kommission

UNAIDS hat nun eine Kommission aus Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft ins Leben gerufen, um eines zu predigen: Prävention, Prävention und Prävention.

Die Kommission ist prominent besetzt: darunter aktive und ehemalige Staatschefs – wie Michelle Bachelet, die ehemalige Präsidentin Chiles oder Jacques Chirac, Ex-Präsident Frankreichs; der anglikanische Erzbischof und Friedensnobelpreisträger Desmond Tutu; Mohamed el Baradei, der frühere Generaldirektor der Internationalen Atomenergieorganisation und Friedensnobelpreis-Träger; die ehemalige deutsche Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth; Basketball-Star Magic Johnson. Die Aufgabe der Kommission sei es, Staaten davon zu überzeugen, dass Prävention quasi eine kluge Investition sei, sagt Michel Sidibe von UNAIDS.

In diesem Sinne engagiert sich auch der Ex-Präsident von Botswana, Festus Mogae, in der Kommission – um bei Staatschefs und Regierungen Druck zu machen. Vorsitzende der UNAIDS Kommission zum Präventions-Lobbying ist die französische Nobel-Preisträgerin Francoise Barré-Sinoussi, der Virologin gelang in der Arbeitsgruppe von Luc Montagnier vor 27 Jahren die Identifizierung des HI-Virus als Auslöser von Aids.

Behandlung und Prävention

Es gebe zahlreiche Maßnahmen, Methoden und Werkzeuge für Prävention - auch wenn es noch keine wirksame Impfung gebe, aber unterschiedliche Ansätze in Kombination miteinander könnten die Epidemie aufhalten - Teil dieser Prävention sei die Behandlung.

Dass Prävention und Behandlung Hand in Hand gehen müssten, untermauert UNAIDS u.a. mit Studien der Bill and Melinda Gates Stiftung: bei HIV-Positiven Menschen, die Medikamente erhalten, ist das Übertragungsrisiko um 92 Prozent geringer als bei unbehandelten HIV-positiven Menschen.