Neuer Generalsekretär präsentiert
Rauch soll ÖVP "kantiger" machen
Nach dem neuen ÖVP-Regierungsteam kommt es auch im Generalsekretariat der Volkspartei zu einem Wechsel. Auf den eher zurückhaltenden Kärntner Fritz Kaltenegger folgt ein lautstarker Tiroler: Hannes Rauch gilt als einer, der durchaus scharfe Töne anschlagen kann.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 20.04.2011
Mehr Kanten zeigen
Der designierte ÖVP-Obmann Michael Spindelegger hat Hannes Rauch der Öffentlichkeit vorgestellt. Rauch gilt als selbstbewusst, ehrgeizig und direkt. Er selbst bezeichnet sich als Politiker, der nicht ankündigen, sondern Dinge umsetzen will. Das ist auch das, was der neue ÖVP-Chef vom ihm erwartet - eine "kantige Positionierung" der ÖVP.
Funktionäre wieder gewinnen
Dem neuen ÖVP-Obmann geht es aber auch um die Motivation der Anhänger und Funktionäre der Volkspartei, nicht zuletzt wegen der Lobbying-Affäre um Ernst Strasser: "Wir müssen unsere Funktionäre wieder gewinnen, mit uns zu gehen."
"Ich bin sehr sehr nett"
Hannes Rauch ist kein Freund leiser Töne und nimmt sich kein Blatt vor den Mund. Das gehöre aber zur Aufgabe eines Generalsekretärs, sagt dieser. Vom eigentlichen Naturell sei er aber ganz anders, sagt Hannes Rauch bei seinem ersten Auftritt als ÖVP-Parteistratege: "Ich bin sehr sehr nett, sehr sehr umgänglich" - was die anwesenden Journalisten durchwegs amüsiert.
Pressesprecher Strassers
Weniger zum Lachen ist Hannes Rauch wegen der Lobbying-Affäre von Ernst Strasser. Die beiden haben, in der Zeit als Ernst Strasser Innenminister war, eng zusammen gearbeitet. Sein ehemaliger Pressesprecher geht jetzt eindeutig auf Distanz zu seinem früheren Chef: "Natürlich bin ich enttäuscht von Ernst Strasser." Er habe mit anderen Politikerinnen und Politikern auch arbeiten dürfen, aber Ernst Strasser sei eben auch darunter gewesen."Dazu stehe ich auch, weil es ja auch in meinem Lebenslauf steht", so Rauch. Geprägt habe ihn eigentlich vielmehr die verstorbene Innenministerin Liese Prokop, fügt Hannes Rauch dazu.